Mahlzeit!

heute möchte ich einmal ein paar Gedanken zum Thema Essen teilen: Essen macht Spaß und ist ja in aller Munde ;-), warum also nicht ein biss-chen darüber nachdenken.

Jetzt ist aber auch schon Schluss mit den Wortspielen, versprochen – diese mussten aber einfach sein! 🙂

Ist mein Kind ein schlechter Esser?

Nicht selten berichten mir die Eltern bei der Entwicklungsuntersuchung, dass ihr Kind viel zu wenig isst, vor allem, wenn es nach und nach auf Beikost umgestellt wird und die Stillphase allmählich auslaufen soll: die Kinder essen vielleicht ein bisschen hiervon und ein bisschen davon, aber irgendwie viel zu wenig, so die Sorge vieler Eltern.

Die Sorgen kann ich durchaus nachvollziehen, denn kein Elternteil möchte, dass sein Kind hungrig ist.

Wie viel ist aber „wenig“, wie viel ist „genug“ und auch – nicht zuletzt – wie viel ist „zu viel“? Und scheint morgen die Sonne, wenn man alles aufisst?

Die Faustregel zur Menge ist: eine Handvoll. Das heißt, dass für ein ca. 1-jähriges Kind die Menge von ungefähr einer Handvoll als ideale Menge angesehen wird.

Aber wessen Hand wird da als Maßstab genommen? Die Hand von der Mama? Oder jene vom Papa, die in der Regel größer ist und dort auch mehr reinpasst? Die Antwort dazu ist einfach – und das ist dann bei vielen Eltern eine Art „Aha-Effekt“ – es ist nicht die Hand der Eltern, sondern die Hand des Kindes.

Und genau da werden viele Eltern von den Angaben und Richtlinien verwirrt, in denen die Mengen mit „einer Handvoll“ oder „ein handteller-große Portion“ angegeben werden, ohne aber näher darauf einzugehen, wessen Handfläche man da eigentlich meint.

Stellen Sie sich als Erwachsene einmal vor, Sie müssten zum Beispiel  die Menge einer Handvoll Gemüse essen, aber gemessen an der Hand eines Riesen – eine 6 bis 8-fache Menge im Vergleich zu jener der eigenen Händen – das würden sie niemals runter bekommen egal, ob Sie Gemüse mögen oder nicht J . Aus Sicht des Riesen wären Sie dann aber auch ein „schlechter Esser“.

Und prinzipiell sind auch die Befürchtungen, dass ein Kind „Nicht satt“ ist, weil es so wenig gegessen hatte unnötig: Kinder, die gesund, altersentsprechend entwickelt und ohne sonstigen Beeinträchtigungen sind, werden sicherlich nicht hungrig bleiben – sie melden sich schon, wenn sie Hunger haben. Und sie zeigen auch, wenn sie satt sind. Auch das sollte man auf jeden Fall erkennen und respektieren.

Nur eine „Handvoll“ ist immer gerade richtig: nämlich die „Handvoll“ an Bonbons oder Schokolade vom Opa oder Oma, denn da können die Hände ja niemals genug groß sein.

Wie viel ist also „genug“?

Zu diesem Thema haben übrigens die Kolleg*innen von „Richtig essen von Anfang an“ dazu wunderbare und sehr anschauliche Unterlagen erstellt, die ich sehr zum durchstöbern empfehle: dort sind wertvolle Tipps für jede Phase gesammelt und sehr übersichtlich dargestellt, auch in mehreren Sprachen.

Zum Anfang empfehle ich den Eltern, sich einfach in die Broschüre „Praktische Umsetzung der Portionsgrößen – Anschauliche Darstellung der Portionsgrößen einzelner Lebensmittel“ unter https://www.richtigessenvonanfangan.at/downloads/fuer-eltern/kleinkinder/ anzusehen (Link mit freundlicher Genehmigung der AGES und der Initiative Richtig essen von Anfang an).

Ich wünsche guten Appetit, viel Spaß beim Ausprobieren und dem Entdecken der Geschmäcker!

Ein anderes Mal möchte ich dann etwas genauer der Frage nachgehen, ob Kleinkinder beim Essen elektronische Geräte (Mobiltelefone, Tablets) haben müssen oder sollen und ob es sinnvoll ist, bei „schlechten Essern“ mit dem Essen nachzulaufen.

Wenn Sie Themen haben, die Sie interessieren, schicken Sie mir einfach eine PN oder schreiben Sie einen Kommentar – ich werden nach Möglichkeit gerne Themen aufgreifen die Sie interessieren!